Ursprung
Die sogenannte „schwäbisch-alemannische Fasnet“ startete jedes Jahr am Dreikönigstag. Es wird erzählt, dass der Ursprung der Fasnacht auf die heidnischen Wurzeln zurückzuführen sein. Und dass mit dem mächtigen Radau während der Feierzeit der Winter ausgetrieben und die baldige Ankunft des Frühlings gefeiert werde.
Gemäss Historiker und Volkskundler sei jedoch klar, dass der Brauch, wie der Begriff Fasnacht bereits verrät, aus dem christlichen komme und eng mit der daraufhin folgenden Fastenzeit verbunden ist. Während diesen 40 Tagen war es untersagt, Fleisch und jegliche weitere von Grossvieh- und Geflügelhaltung gewonnenen Nahrungsmittel wie Milch oder Eiern zu konsumieren.
Mit der Häs zum Narren gemacht
Die Kostüme der typischen Verkleidungen, als Teufel oder Narr, werden „Häs“ genannt und mit Masken „Schemen“ und „Larven“ aus Holz oder auch aus Stoff, Papier, Ton oder Draht kombiniert. Narren sind gemäss einem Psalm in der Bibel diese, die sagen, es gäbe keinen Gott.
Während der Fastenzeit war im Mittelalter auch der Konsum von Wein verboten und die sexuelle Enthaltsamkeit vorgeschrieben. Dementsprechend ging es an den „tollen Tagen“ wilder zu und her, was der Kirche aber missfiel. Der Brauch, die sechs Fasnachtstage vor der Fastenzeit mit Schlemmen, Trinken und ausgelassenem Treiben, also den Tänzen und Vorführungen in den verschiedensten Verkleidungen, zu feiern wurde bald als gottlos und teuflisch angesehen.
Auf diese Verurteilung reagierten die Feinde mit Trotz und verkleideten sich erst Recht als Narr oder Teufel.
Der Rest wird zur Tradition
Um die noch vorigen Nahrungsmittel aufzubrauchen, welche während der Fastenzeit verderben würden, gab und gibt es beispielsweise die traditionellen und leckeren „Fasnachtskiechli“ zu essen:
Rezept für ca. 40 kleine Fasnachtskiechli
2 TL Backpulver
50g Butter
5 Eier
550g Mehl
200ml Rahm
1 TL Salz
1 Pack Vanillezucker
3 EL Zucker
- Eier, Rahm, Butter, Salz, Zucker und Vanilliezucker in eine Schüssel geben und verrühren.
- Das Mehl mit dem Backpulver vermischen und dazu geben. Die Masse zu einem glatten Teig kneten, bis er Blasen macht.
- Den Teig für ca eine Stunde zugedeckt ruhen lassen.
- Aus dem Teig baumnussgrosse Stücke schneiden und zu Kugeln formen. Diese mit dem Nudelholz dünn auswallen und mit der Hand, über den mit einem Küchentuch bedeckten Knien, papierdünn ausziehen. Daraufhin die Chüechli auf ein bemehltes Tuch legen.
- Zum Schluss die Scheiben in einer möglichst grossen Pfanne ins heisse Öl legen und zwei Holzlöffel zur Hilfe nehmen. Die Plätzchen einzeln frittieren bis sie leicht braun sind.
- Auf Küchenpapier gut abtropfen und kühlen lassen. Die kalten Fasnachtsküchlein mit Puderzucker bestreuen und fertig!