Trotz den baldigen Abstimmungen der EU über die Zukunft der Zeitumstellung wird in wenigen Tagen in unseren Breitengraden wieder die Uhr umgestellt. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag, also am 31. März 2019 um 02:00 Uhr ist es soweit und die Uhren werden schweizweit eine Stunde nach vorne gedreht. Von Winterzeit auf Sommerzeit halt, wie jedes Jahr. Doch wieso genau klauen die uns schon wieder diese eine Stunde wertvollen Schlaf?
Was hat es mit der Sommerzeit auf sich? Ursprung und Erklärung der Zeitumstellung
Als Erfinder der Sommerzeit gilt der Brite William Willett. Bei einem morgendlichen Ausritt stellte er angeblich fest, dass die Fensterläden bei den meisten Häuser noch geschlossen waren, um das Sonnenlicht am frühen Morgen auszusperren. Mit seiner Idee der „Daylight Saving Time“ schlug er deshalb bereits 1907 vor, die Uhren im Sommer um 80 Minuten vorzustellen, um das Tageslicht am Abend besser nutzen zu können und Kosten für die Beleuchtung zu sparen. In vielen Ländern mit gemässtigten Zonen wurde diese Idee später übernommen.
Die Schweiz und die Sommerzeit
Das Thema wurde in unseren Regionen erstmals 1916 aktuell, als Deutschland und Österreich-Ungarn die Zeitumstellung einführten, um dank der besseren Nutzung des Tageslichts Energie zu sparen. Nach dem Ersten Weltkrieg führte auch die Schweiz vorübergehend (für 2 Jahre) die Sommerzeit ein. Diese dauerte im Gegensatz zu heute allerdings nur von Anfang Mai bis Anfang Oktober. Als Reaktion auf die Ölkrise, die 1973 ihren Höhepunkt erreichte, entschieden sich die Länder der Europäischen Gemeinschaft geschlossen zur Einführung der Sommerzeit. Bereits 1977 wollte die Schweizer Regierung diesem Beispiel folgen, um nicht als sogenannte „Zeitinsel“ dazustehen. 1978 wurde die Sommerzeit vom Schweizer Volk in einer Abstimmung allerdings deutlich abgelehnt, wodurch 1980 die Befürchtungen des Bundesrates eintrafen und die Schweiz als einziger Staat mit Normalzeit inmitten von Nachbarländern mit Sommerzeit stand. Ein unzumutbarer Zustand für viele Unternehmen. Die SBB zum Beispiel musste mit Notfahrplänen arbeiten, um den Transport der Gäste zu gewährleisten. 1981 folgte dann auch die Schweiz dem Gleichschritt der europäischen Länder und führte nach missglücktem Referendum die bis heute bestehende Sommerzeit von Ende März bis Ende Oktober ein.
5 Facts zur Zeitumstellung – good to know!
- Die korrekte Zeit ist die Winterzeit. Die Sommerzeit ist somit eine Abweichung der mitteleuropäischen „Normalzeit“.
- 1982 versuchte der junge Zürcher Nationalrat Christoph Blocher das „Zeit-Diktat aus Brüssel“ abzuwenden – ohne Erfolg.
- In Deutschland gab es zwischenzeitlich sogar eine sogenannte „Hochsommerzeit„. Von 1947 bis 1949 wurden von Mitte Mai bis Ende Juni die Uhren nochmals um eine Stunde vorgestellt.
- Das Hormon Melatonin steuert unseren Tag-Nacht-Rhythmus. Durch die Zeitumstellung wird diese beeinträchtigt und stellt sich erst mit Verzögerung auf die neue Situation ein. Vor allem die Umstellung im März und der Beginn der Sommerzeit kann daher für den Körper einiges an Belastung bedeuten.
- Der Nutzen der Sommerzeit ist schon seit vielen Jahren umstritten. Die negativsten Berechnungen sagen dabei sogar einen erhöhten Energieverbrauch durch die Sommerzeit voraus.
Allen Widrigkeiten und Umständen zum Trotz hat die Sommerzeit auch was Gutes. Dank der Zeitumstellung werden wir jeweils Ende März ein erstes Mal auf Sommer eingestellt. Die Abende werden länger und die Frühlingsgefühle stärker.
In diesem Sinne: Auf einen baldigen, schönen und heissen Sommer! Und um diesen so richtig einzuläuten, schau dir doch schon mal ein paar Must-Haves für die diesjährige Sommer-Saison bei uns an. We love Summer!
Euer geschenkidee.ch-Team